Ratgeber Musikunterricht

conmusica-Modellversuch: „Frühkindliche musikalische Bildung mit Max und Mia“

Landläufig wird die frühe Beschäftigung mit Musik in Musikschulen oder Kindergärten mit dem Begriff ”Musikalische Früherziehung“ bezeichnet. Dafür existieren eine große Vielfalt von Materialien sowie einige individuelle Konzepte, die ausschließlich von der Person eingesetzt werden, die diese entwickelt hat.

Conmusica – Institute für Modern Music Education befasst sich schwerpunktmäßig mit der frühkindlichen musikalischen Bildung. Wir wollen Kindern früher und auf andere Weise als üblich die Möglichkeit geben, musikpraktische Kompetenzen zu erwerben.

Die Kinder werden befähigt, musikalische Formen und Gestaltungsmöglichkeiten (Tempo, Dynamik, Tonhöhen, Rhythmen, Artikulation usw.) zu erkennen und diese singend und auf Orff-Instrumenten spielend anzuwenden.

Dafür haben wir einen speziellen Lehrplan und entsprechende Konzepte entwickelt. In unseren angeleiteten Eltern-Kind-Gruppen werden die Kinder inspiriert, Neues zu entdecken, Klänge und Freude zu erleben und ihre Kommunikation mit musikalischen Aktivitäten zu bereichern.

Wir haben zehn Einrichtungen eingeladen, an unserem Modellversuch teilzunehmen, um auf  diese Weise die Wirkung und Handhabung unseres speziellen musikpädagogischen Konzeptes in unterschiedlichen Handlungsräumen und Zusammenhängen (wie z. B. Musikschule, Kindergarten oder Kindertagesstätte) zu erfahren. Über die Dauer von zwei Jahren soll eine Gruppe von maximal zehn Kindern im Alter von zwei bis vier Jahren mithilfe der von uns entwickelten Methoden und  Materialien unterrichtet werden.

Die teilnehmenden Einrichtungen erhalten von conmusica

  • kostenlos 11 Exemplare (10 Schüler/1 Lehrkraft)  der Unterrichtsbücher „Max und Mia machen Musik“
  • kostenlos die Möglichkeit der Teilnahme ihrer Lehrkräfte an unserem Seminar „Didaktik und Methodik der frühkindlichen musikalischen Bildung“
  • kostenlos die Möglichkeit, sich via Telefon- oder Skype-Coaching mit unseren erfahrenen Fachkräften auszutauschen.

Im folgenden Text schildert die Projektleiterin, Erzieherin und Fachkraft für Elementare Musikpädagogik, welche Erfahrungen sie seit dem Start ihres Projektes im April 2014 machen konnte. Wir veröffentlichen ihren Bericht in der Originalversion in vollem Umfang.

Ausdrücklich danken wir Frau Roden für ihren ausführlichen und liebevoll bebilderten Bericht!

Mit diesem Schreiben wurde das Projekt im Kindergarten bekanntgemacht:

 

Max-und-Mia-Projekt in der Kita Rasselbande in Hambuch

Start des Projektes: April 2014
wöchentliche Treffen: jeden Donnerstag von ca. 10.00 - 10.40 Uhr
teilnehmende Kinder:

11 Kinder (4 Mädchen und 7 Jungen)
geboren: von 10/2010 – 1/2012

Projektleiterin:

Heike Roden, Erzieherin und
Fachkraft für Elementare Musikpädagogik

Kontakt:

Kindergarten "Rasselbande"
Hauptstraße 24
56761 Hambuch
Tel.: 02653 - 912318
www.rasselbande-hambuch.de

 

Wir haben im März die betreffenden Familien über das bevorstehende Musikprojekt informiert und um Rückmeldung gebeten. Von zwölf angesprochenen Familien haben sich elf dafür und eine gegen die Teilnahme ihres Kindes an diesem Projekt entschieden.

Musikalische Angebote für Kinder in diesem Alter kenne ich als Fachkraft für Elementare Musikpädagogik nur als Eltern-Kind-Gruppen innerhalb der Musikschule. Eine Projektgruppe ohne die Teilnahme der Eltern zu führen und anzuleiten empfand ich als eine nicht unerhebliche Herausforderung, und sie verlangte von mir  am Anfang viel Zeit und Energie.
Nach dem dritten Treffen stellte ich allerdings erleichtert fest, dass die Kinder mit dem Ablauf der Projekttreffen schon vertraut waren und ich mich intensiver mit den musikalischen Inhalten beschäftigen konnte.

Es ist mir besonders wichtig, die Eltern der Kinder „mit ins Boot“ zu holen. Unterstützt durch das kostenfreie Liederbuch „Max und Mia machen Musik“  und die dazugehörigen CDs haben die Eltern die Möglichkeit, auch zu Hause mit den Kinder zu singen. Aus Rückmeldungen weiß ich, dass die CDs in manchen Familien häufiger abgespielt werden und auch teilweise im Buch „geblättert“ wird. Inwieweit die Eltern tatsächlich mit ihren Kindern singen, kann ich nicht einschätzen. Einige Eltern gaben sehr positive Rückmeldungen. Sie freuen sich darüber, dass ihre Kinder an dem Angebot teilnehmen können, und sie berichten, dass die Kinder zu Hause davon „erzählen“ und sich aufs nächste Treffen freuen.

Als Anhang zu unserer monatlichen Elterninformation im Kalenderblatt erhalten die am Projekt beteiligten Familien regelmäßig schriftliche Informationen als „Post von Max und Mia“. Die aktuellen Inhalte und die entsprechenden musikalischen Hintergründe können hier nachgelesen werden (siehe „Max und Mia“ für Kalenderblatt Juni 2014 – „Post von Max und Mia").

Damit alle Eltern über die aktuellen Lieder und Inhalte von Max und Mia informiert sind und den weiteren Verlauf des Projektes mitverfolgen können, habe ich im Kindergarten eine Infowand eingerichtet. Hier finden alle interessierten Eltern verkleinerte Kopien der Lieder aus der letzten Stunde und Fotos, die die Kinder „in Aktion“ zeigen. Auch  die aktuelle „Post von Max und Mia“ hängt dort aus.

Es folgen Eindrücke aus unseren Gruppentreffen:


Das Begrüßungslied begleite ich als Ritual immer mit Gitarre.


Einzelne Lieder aus anderen Konzepten ergänzen die Lieder von Max und Mia. So habe ich z.B. als zweites Begrüßungslied ein Lied ausgewählt, bei dem alle Kinder einzeln namentlich begrüßt werden. Zur Gestaltung der Lieder nutzen wir derzeit Rasseln beim zweiten Begrüßungslied und Klanghölzer für „Wer will fleißige Handwerker sehn ...“.

Mit laminierten Bildkarten veranschaulichen wir die beruflichen Tätigkeiten dieses Liedes. Der Einsatz weiterer Instrumente - z.B. Trommeln - ist geplant.


Einige Lieder bieten sich an zur Darstellung mit Bewegung („Es stampft ein dicker Elefant ...“)


bzw. zum gemeinsamen Tanzen („Ringel, Ringel, Reihe ...“).


Als festes Ritual vor dem Schlusslied habe ich das „Musik-Kuscheln“ eingeführt: Jedes Kind hat ein eigenes mit Namen beschriftetes Kuschelkissen.
Zuerst singe ich ein Schlaf- bzw. Wiegenlied (derzeit „Bajuschki Baju ...“), während die Kinder auf einer ausgebreiteten Decke zur Ruhe kommen. Anschließend hören wir ruhige instrumentale, meist klassische Musik. Situationsabhängig kann dieses Musik-Kuscheln recht kurz oder auch länger (bis zu fünf Minuten) dauern.

Neugierige ältere Kindergartenkinder durften als Besuchskinder in unsere Max-und-Mia-Treffen reinschnuppern und mit uns singen und tanzen.


Für September planen wir einen Elternbesuchstag. Interessierte Eltern haben dann die Möglichkeit, ein Max-und-Mia-Treffen hautnah mitzuerleben und gemeinsam mit ihren Kindern zu singen und zu tanzen.


Die Teilnahme am Modellprojekt Max und Mia ist eine Bereicherung für unsere Einrichtung. Wir sind gespannt, wie sich die Kinder in den nächsten eineinhalb Jahren weiterentwickeln werden.

Unter Berücksichtigung des Alters der Kinder wäre frühestens zum Sommer 2015 eine neue Max-und-Mia-Gruppe in Betracht zu ziehen.

 

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